Die Verbreitung alternativer Antriebssysteme bei neuen Personenwagen in der Schweiz und im
Fürstentum Liechtenstein geht unvermindert weiter. Erstmals nach drei Quartalen erreicht der Marktanteil
von Hybrid- und Elektro-Motorisierungen die 60-Prozent-Marke. Drei von fünf der insgesamt 175'730
Neuwagen, die seit Anfang Jahr auf die Strassen der beiden Länder gefahren sind, werden also nicht oder
nicht nur von einem Benzin- oder Dieselmotor bewegt. Allein im zurückliegenden September betrug der
Alternativ-Marktanteil mit 65,7 Prozent fast zwei Drittel: Von den 20'155 neuen Personenwagen waren
13'236 zumindest teilweise mit Strom unterwegs. Unterdessen setzt sich die unbefriedigende
Marktsituation im September mit einem Minus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat fort - die
sich verschlechternden politischen Rahmenbedingungen sorgen für grosse Verunsicherung, besonders bei
Privatkundinnen und -kunden. Hybrid-Motorisierungen sind der neue Standard im Schweizer
Auto-Markt. Dieser sich seit längerem abzeichnende Trend scheint sich nun final zu bestätigen. So sind
41,3 Prozent der seit Jahresbeginn immatrikulierten Neuwagen mit einem Doppelantrieb unterwegs. Mit
einem konstanten Gesamtmarktanteil von 8,6 Prozent entfällt davon rund ein Fünftel auf Plug-in-Hybride,
die über das Stromnetz aufgeladen werden können. Das Wachstum findet derzeit aber bei den Voll- und
Mild-Hybriden statt, die 32,7 Prozent der Neuimmatrikulationen ausmachen (+5,5 %-Punkte zum Vorjahr)
und mittlerweile den Benziner mit 30,2 Prozent als wichtigste Motorisierung abgelöst haben. Der
Dieselmotor behält seine treue Fangemeinde und wächst leicht auf 9,8 Prozent (+0,3). Reine
Elektroautos kommen mit 32'802 Neuimmatrikulationen (-9,5 % gegenüber Vorjahr) auf 18,7 Prozent
Marktanteil - gut ein Prozentpunkt weniger als vor Jahresfrist. "Die Kaufzurückhaltung bei vollelektrischen
Antrieben, insbesondere seitens privaten Interessenten, ist vor allem auf die sich verschlechternden
politischen Rahmenbedingungen zurückzuführen", kommentiert auto-schweiz-Präsident Peter
Grünenfelder die Entwicklung. "Das wiederum führt zu Unsicherheit, verzögert den Investitionsentscheid
und lässt den Schweizer Personenwagenbestand altern - im Durchschnitt sind unsere Autos heute mehr
als zehn Jahre alt. Zur Jahrtausendwende lag dieser noch Wert bei 7,4 Jahren." Die stetig wachsende
Auswahl attraktiver neuer Modelle sollte aber laut Grünenfelder die Nachfrage genauso ankurbeln, wie die
positiven Konjunkturaussichten des Bundes für 2025. Laden muss einfacher und günstiger
werden Insbesondere die für Mieterinnen und Mieter oft unlösbare Aufgabe, an eine eigene
Ladestation am Abstellplatz ihres Fahrzeugs zu kommen, stellt derzeit eine grosse Hürde beim weiteren
Hochlauf der Elektromobilität dar. Als Direktor von auto-schweiz hört Thomas Rücker immer wieder von
entsprechenden Berichten: "Ein Kunde mit einem echten Kaufinteresse an einem Elektroauto, der dann
aber zuhause keine Lademöglichkeit realisieren kann, muss meist auf die Anschaffung verzichten. Denn
das Aufladen über Nacht bietet die grössten Kostenvorteile. Ein solcher Nicht-Kauf ist ärgerlich und
frustrierend für ihn, für die Umwelt, für den Verkäufer und für den Importeur, der deshalb möglicherweise
CO2-Sanktionen berappen muss." Das Aufladen eines Fahrzeugs müsse einfacher werden als
Tanken, so Thomas Rücker weiter, denn günstiger sei es heute schon oft. "Nur bei öffentlichen
Ladevorgängen sind die Preise meist noch nicht konkurrenzfähig, weil der Bau der Ladestation amortisiert
werden muss. Aber zunehmende Konkurrenz auf dem Markt des Schnellladens, die derzeit in vielen
Regionen der Schweiz entsteht, sollte hier für sinkende Preise sorgen. So kann öffentliches Laden, das
dank technischem Fortschritt immer weniger Zeit benötigt, zu einer echten Alternative für die Ladestation
daheim werden." Die detaillierten Zahlen nach Marken stehen auf Pressekontakt:
Christoph Wolnik Stv. Direktor, Mediensprecher T 079
882 99 13