«Der Alltag verfolgter Menschen bleibt auch in der Schweiz von Gewalt geprägt, obwohl sie mit dem
Asylstatus formell staatlichen Schutz geniessen», sagt Projektleiterin Dr. Carolin Fischer. In der
Aufnahmegesellschaft machen sie nicht selten neue Gewalterfahrungen. Dazu gehören sozialer Ausschluss,
Abwertung und Rassismus, Feindseligkeiten innerhalb der ‚eigenen Community, Argwohn von Seiten der
Behörden sowie häusliche Gewalt. Erlittene Traumata holen Ereignisse aus der Vergangenheit zudem immer
wieder in den neuen Alltag zurück. Menschen mit Asylstatus sind sehr auf sich gestellt Für ihr vom Schweizerischen Nationalfonds finanziertes Projekt haben Dr. Carolin Fischer und ihr Kollege
Manuel Insberg zahlreiche Menschen mit Asylstatus in der Schweiz und Norwegen begleitet. Die
Teilnehmenden des Forschungsprojekts schilderten demnach, dass sie oft sehr auf sich gestellt sind und aus
eigener Kraft zu einem Zustand der «Normalität» zurückfinden müssten. Um Sicherheit zu fördern,
müsse Anerkennung deshalb weiter gefasst werden, folgern die Projektverantwortlichen: Persönliche
Erfahrungen, Ziele und berufliche Qualifikationen müssten insbesondere von verantwortlichen Fachpersonen
ernst genommen und anschlussfähig gemacht werden. Ausserdem bestünden kaum Unterstützungsangebote
für praktische und psychische Belange des täglichen Lebens. Es sei wichtig, die mentale Gesundheit
geflüchteter Personen durch zusätzliche Angebote im Bereich der sozialen und beruflichen Unterstützung
sowie der psychiatrischen Versorgung zu verbessern. Die Projektverantwortlichen laden zu einem
Diskussionsabend mit Gästen im Berner Generationenhaus ein. Die Veranstaltung findet statt am 30. Oktober
2024, 18 Uhr. Kontakt Berner Fachhochschule Tel. +41 31 848 46 19
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