Das diesjährige Milchforum wurde von der SMP zusammen mit ihrer Ostschweizer
Mitgliedsorganisation VMMO organisiert. Dass der Anlass in St. Gallen im Kontext der OLMA
durchgeführt wurde, war kein Zufall, schliesslich gehören die OLMA und Milch seit jeder zusammen.
Vielfältige Ernährung Véronqiue Guerne, wissenschaftliche Mitarbeiterin
beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV referierte zum Thema «Neue
Ernährungsempfehlungen: Welcher Platz für Milchprodukte?». Sie erläuterte den wissenschaftlichen
Prozess, der zu den neuen Ernährungsempfehlungen geführt hat und ging in diesem Zusammenhang
auf die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten und die Rolle der Schweizer Ernährungsstrategie ein.
Sie stufte die Bedeutung der Milch als hoch ein, einerseits wegen der Nährstoffversorgung und
andererseits, weil Milch hochwertiges Protein liefert. «Food is more than the sum of its
nutrients» Barbara Walther, Gruppenleiterin der Forschungsgruppe Humanernährung,
Sensorik und Aroma-Analytik bei Agroscope, ging in ihrem Vortrag der Frage nach, ob und inwiefern
Milch ein unentbehrlicher Teil der Diät ist. Sie erläuterte dies anhand einer Neubewertung der
Gesundheitsaspekte durch einen holistischen Ansatz, nach dem ein Lebensmittel mehr ist als die
Summe seiner Nährstoffe. Milch und Milchprodukte sind wie Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte
nicht nur eine wichtige Proteinquelle, sondern zusätzlich gute Kalziumlieferanten.
Milchalternativprodukte weisen völlig andere Nährwertprofile auf und sind somit keine echte
Alternative zur Milch. Individuelle Bedeutung der Milch Béatrice Conrad,
selbstständige Ernährungsberaterin und Mitglied des Schweizerischen Verbands der
Ernährungsberater:innen (SVDE) teilte Erfahrungen aus ihrem Praxisalltag. Herausfordernd für sie in
der Beratung sind die kursierenden negativen Milchmythen, das grosse Angebot an pflanzlichen
Milchalternativen und Trends in den sozialen Medien. Sie zeigte auf, dass nicht nur die
Ernährungspyramide die Wahl eines Lebensmittels beeinflusst, sondern auch viele weitere Faktoren
wie Produktplatzierung oder Umgebungsbedingungen. Auch individuelle Bedürfnisse oder die
aktuelle Lebenssituation sind wichtige Kriterien. Milch spielt aufgrund ihrer komplexen Nährstoffe und
physiologischen Wirkung eine wichtige Rolle. Bleibt Essen Privatsache? Nationalrätin Katja Riem präsentierte die gesetzliche Ausgangslage und gab einen Überblick über
die nationale und internationale Situation. Sie zeigte verschiedene Brennpunkte in der Schweizer
Politik rund um die Ernährung auf und leitete daraus die politischen Pflichten ab. Sie zeigte auf, dass
es Fakten und Zahlen in alle Richtungen gibt und dass es dann die Aufgabe der Politik ist, die
richtigen Akzente zu setzen. In der lebhaften Podiumsdiskussion unter der Leitung von
foodaktuell-Chefredaktor Roland Wyss-Aerni, bei der zusätzlich Rahel Brütsch (SBLV) und Patrik
Zurlinden (swissmilk) teilnahmen, wurde der Frage nachgegangen, wie nachhaltig die neue
Ernährungspyramide ist. Es entstand eine interessante Diskussion, in der die in den Referaten
angesprochenen Themen nochmals vertieft werden konnten. Auch aus dem Publikum kamen
verschiedene Voten, wobei vor allem das Fehlen von rotem Fleisch in der Ernährungspyramide als
Koppelprodukt der Milchproduktion bemängelt wurde. Ein interessantes und lehrreiches
Milchforum ist Geschichte. Das erfreuliche Fazit, das gezogen werden darf: Schweizer Milch und
Milchprodukte gehören entsprechend nach wie vor zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung.
Auskünfte:
Christa Brügger
Leiterin Kommunikation SMP
031 359 52
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