"In Uganda erleben wir jeden Tag, wie die Klimakrise die Armut der Menschen verstärkt. Armutsbekämpfung und der Stopp des Klimawandels sind nicht zwei Ziele, die separat behandelt werden können. Beides hängt untrennbar
zusammen." Dies sagte die ugandische Klimaaktivistin Evelyn Acham bei einer Veranstaltung von Caritas Schweiz in Bern. Zusammen mit ihrer kenianischen Kollegin Winnie Cheche betonte sie zudem ihre Sorge, dass Länder wie
die Schweiz ihre finanziellen Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit kürzen. Es sei ungerecht, dass Afrika nur für 4 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist, aber die katastrophalen Folgen der Klimaerwärmung am
stärksten spüre. Die Klimakrise erhöht das Risiko, in extreme Armut zu geraten "Der Kampf gegen die Armut und die Klimakrise kann nur erfolgreich sein, wenn wir beides gemeinsam angehen", ist auch Peter Lack,
Direktor von Caritas Schweiz, überzeugt. Menschen, die in extremer Armut leben, sind verletzlicher gegenüber Dürren und Überschwemmungen. Gleichzeitig erhöhen solche Ereignisse das Risiko, in extreme Armut zu geraten. In
den nächsten sechs Jahren könnten gemäss Weltbank bis zu 20 Prozent mehr Menschen wegen des Klimawandels in extreme Armut getrieben werden. Zusätzlich müssten also bis zu 135 Millionen Menschen mit weniger als 2,15 US-Dollar
pro Tag überleben. Der Klimawandel verschärft auch die soziale Ungleichheit und verstärkt die Migration. "Wir sehen in unseren Projektländern, wie ganze Regionen unbewohnbar werden", sagt Peter Lack. "Es ist inakzeptabel,
dass die Kosten des Klimawandels überproportional von den Ländern getragen werden, in denen die Menschen ohnehin schon Schwierigkeiten haben, ihre Grundbedürfnisse zu decken, obwohl sie am wenigsten zur Klimakrise beigetragen
haben." Daher fordert die Caritas die Schweizer Delegation auf, sich an der Klimakonferenz in Baku für eine faire Klimafinanzierung einzusetzen. Gleichzeitig warnt die Caritas davor, die Gelder für die bewährte Schweizer
Entwicklungszusammenarbeit zu kürzen. Pressekontakt: Medienanfragen an Niels Jost, Mediensprecher Caritas Schweiz: