Die SNB liegt in ihrem Zinssenkungszyklus deutlich vor der Europäischen Zentralbank (EZB) und
der US-Notenbank (Fed), die beide ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 3 Prozent respektive
4,25 bis 4,50 Prozent reduzierten. Während die Eurozone unter konjunktureller Schwäche grosser
Mitgliedsländer wie Deutschland leidet, zeigt sich die US-Wirtschaft sehr robust. Die Zinspolitik hängt
massgeblich von der Entwicklung der Inflation ab. Während sich die Inflation in der Schweiz schon
seit Monaten deutlich unter 1 Prozent zeigt, ist sie in der Eurozone und in den USA zuletzt wieder
leicht angestiegen und liegt oberhalb der angestrebten 2 Prozent. «Bei ihrem Zinsentscheid
signalisierte die Fed, dass sich die Inflation hartnäckiger zeigt als ursprünglich erwartet. Auch ist nicht
klar, wie sich die angekündigte Zollpolitik der neuen Regierung auf die Preise auswirken wird. Daher
kündigte sie eine vorsichtigere Gangart bei den Zinssenkungen im nächsten Jahr an. Der US-Dollar
hat sich daher gegenüber dem Franken wieder etwas aufgewertet», kommentiert Comparis-
Finanzexperte Dirk Renkert. Zinsschritt der SNB schwächt Franken «Mit
ihrem Entscheid, den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent zu senken, setzte die SNB ein
deutliches Zeichen», so Renkert weiter. Die SNB sehe die grössere Gefahr für die konjunkturelle
Entwicklung in zu niedrigen Preisen. Konsumierende könnten sich, in Erwartung weiter fallender
Preise, bei ihren Kaufentscheiden zurückhalten, was zu Umsatzeinbussen bei den betroffenen
Firmen führen würde. «Massgebliche Ursachen für die niedrige Inflation waren ein starker Franken
und sinkende Energiepreise», sagt der Comparis-Finanzexperte. Zudem werde erwartet, dass bereits
angekündigte Strompreissenkungen in Höhe von durchschnittlich 10 Prozent und sinkende
Hypothekarzinsen zu einer Entspannung bei den Bestandsmieten führen und damit die Inflation sinkt.
«Ein starker Franken ist für die SNB Segen und Fluch zugleich – nützte ein starker Franken
bei der Bekämpfung hoher Inflation, da er die importierten Waren verbilligte, wird er in Zeiten zu
niedriger Inflation als Manko angesehen. Es hat fast den Anschein, als wolle die SNB mit ihrem
Zinsschritt um jeden Preis die Frankenstärke brechen», meint Renkert. Festhypotheken
verbilligen sich weiter In Erwartung weiter fallender Zinsen vergünstigten sich
Festhypotheken auch im 4. Quartal. Die von über 30 Kreditinstituten öffentlich publizierten
Referenzzinsen (sogenannte Richtzinsen) für 10-jährige Festhypotheken lagen bei 1,63 Prozent
(Stand 31. Dezember) und damit um 0,18 Prozentpunkte deutlich niedriger gegenüber Ende
September mit 1,81 Prozent. Der Richtsatz für 5-jährige Festhypotheken notierte bei 1,44 Prozent
(Stand per 31. Dezember) und 0,24 Prozentpunkte geringer als Ende September mit 1,68 Prozent.
Anfang 2024 lagen die Richtsätze für 10-jährige und 5-jährige Festhypotheken mit 2,26
Prozent respektive 2,12 Prozent um 0,63 Prozentpunkte respektive 0,68 Prozentpunkte höher
gegenüber Ende Dezember. Auch die Rendite für 10-jährige Bundesobligationen lag Ende Dezember
bei 0,32 Prozent und 0,34 Prozentpunkte tiefer gegenüber 0,66 Prozent Anfang des Jahres.
Festhypotheken mit mittlerer Laufzeit immer noch günstiger als Saron-Hypotheken Saron-Hypotheken haben sich nach den 4 Leitzinssenkungen in diesem Jahr um rund 1,25
Prozentpunkte vergünstigt. Damit notieren sie zwar noch teurer als Festhypotheken mit mittlerer
Laufzeit, jedoch leicht günstiger als Festhypotheken mit 10-jähriger Laufzeit. Die gehandelten
Spannen bewegen sich im Dezember wie folgt: Erstrangige Saron-Hypotheken kosten im
Durchschnitt um die 1,1 bis 1,6 Prozent, 5-jährige Festhypotheken um die 1,0 bis 1,5 Prozent, 10-
jährige Festhypotheken werden um die 1,1 bis 1,7 Prozent gehandelt. «Mit dem Zinsschritt
um 0,5 Prozentpunkte haben sich Saron-Hypotheken markant vergünstigt. Zwar sind schon vorher
auch die Richtzinsen für Festhypotheken gesunken, aber nicht ganz so stark. Dennoch notieren
Festhypotheken auf einem sehr attraktiven Stand. Wer Planungssicherheit zu attraktiven Konditionen
sucht, ist mit Festhypotheken gut bedient. Wer das Zinsänderungsrisiko tragen kann und an weiter
fallende Zinsen glaubt, für den sind Saron-Hypotheken vermutlich eher geeignet», meint Renkert.
Anteil von langlaufenden Festhypotheken bei fast 80 Prozent Bei den
Abschlüssen des Comparis-Hypothekenpartners HypoPlus zeigt sich eine ungebrochene Präferenz
hin zu Festhypotheken mit langen Laufzeiten. So entschieden sich im 4. Quartal rund 77 Prozent aller
Hypothekarnehmenden für eine Festhypothek mit einer Laufzeit von 10 Jahren und länger. Bereits im
Vorquartal lag der Anteil bei rund 70 Prozent, während er in den beiden ersten Quartalen des Jahres
lediglich 40 bis 50 Prozent betrug. Bei den mittleren Laufzeiten (4 bis 6 Jahre) blieb der Anteil
der Abschlüsse mit rund 11 Prozent nur leicht niedriger gegenüber dem Vorquartal mit rund 14
Prozent. Zum Vergleich: Im 2. Quartal betrug der Anteil noch rund 30 Prozent. Der Anteil von
Hypotheken mit bis zu drei Jahren Laufzeit (einschliesslich Saron-Hypotheken) blieb im Vergleich
zum 3. Quartal mit 7 Prozent nahezu unverändert. Hiervon entfielen rund 4 Prozent auf Saron-
Hypotheken. «4 von 5 Hypothekarnehmenden entschieden sich für langlaufende
Festhypotheken. Neben hoher Planungssicherheit dürften attraktive Konditionen zu diesem Entscheid
beigetragen haben», sagt Renkert. Hohes Sparpotenzial beim Aushandeln Comparis hat die durchschnittlichen Differenzen von Richtsatz und dem Top-Zinssatz von
HypoPlus für 3-, 5-, 10- und 15-jährige Hypotheken per 31. Dezember verglichen und ein
beachtliches Sparpotenzial während der Laufzeit der Hypothek berechnet. Bei den von
Comparis berechneten Richtsätzen handelt es sich um publizierte, aber noch verhandelbare
Durchschnittszinsen von über 30 Hypothekarinstituten. Die von HypoPlus tatsächlich ausgehandelten
Abschlüsse sind deutlich tiefer: Der beste ausgehandelte Zins für eine zehnjährige Festhypothek
beträgt 1,15 Prozent (Stand: 31. Dezember 2024). Demgegenüber liegt der Richtsatz bei 1,63
Prozent. Datengrundlage HypoPlus, der Hypothekenpartner von
Comparis, stellt die Zinssätze des Comparis-Hypothekenbarometers zur Verfügung. Diese basieren
auf den Richtsätzen von rund 30 Kreditinstituten. Sie werden täglich aktualisiert und im Weitere Informationen: Dirk
Renkert
Finanz-Experte
Telefon: 044 360 53 91
E-Mail: