Die Stadt Aarau wurde gestern Abend zum zweiten Mal mit dem UNICEF-Label
«Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung fand im Stadtmuseum Aarau
im Rahmen des jährlichen Neujahrsapéros statt, zu dem alle städtischen Mitarbeitenden eingeladen
waren – ohne zuvor von der Zertifizierung zu wissen. Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker enthüllte das
Geheimnis und sorgte damit für eine freudige Überraschung bei den Anwesenden. Anschliessend
übergab Nicole Hinder, Leiterin des Bereichs Child Rights Advocacy bei UNICEF Schweiz und
Liechtenstein, das Label an den Stadtpräsidenten sowie die federführende Stadträtin Franziska Graf-
Bruppacher. «Ich möchte allen Verantwortlichen und Beteiligten an diesem Prozess von
Herzen für das Engagement für die Kinder und die Jugendlichen in dieser Stadt danken», sagte
Nicole Hinder anlässlich ihrer Rede. «Die erneute Zertifizierung durch UNICEF zeichnet nicht nur das
bisherige Engagement der Stadt Aarau aus, sondern ist gleichzeitig der Startschuss und Aufforderung
zur Umsetzung der neuen Massnahmen. Die Auszeichnung geht mit der Pflicht einher, die
Perspektive der Kinder und Jugendlichen tatsächlich in Prozesse und Entscheidungen einzubinden
und das Kindeswohl vorrangig zu berücksichtigen – so wie es die von der Schweiz ratifizierte
Kinderrechtskonvention vorsieht.» Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» unterstützt
UNICEF Schweiz und Liechtenstein Gemeinden bei der Umsetzung der Kinderrechte auf der
kommunalen Ebene und zeichnet sie für dieses Bekenntnis aus. Seit der ersten Zertifizierung im Jahr
2020 hat Aarau bedeutende Fortschritte in Richtung Kinderfreundlichkeit gemacht. In den
vergangenen vier Jahren standen unter anderem eine kinderfreundliche Stadtverwaltung und Politik,
die Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie die Gestaltung kinderfreundlicher
Lebensräume im Fokus. Ausserdem wurde die Zusammenarbeit im Bereich Kind und Jugend
intensiviert und es hat ein struktureller Ausbau stattgefunden. So hat die Stadt Aarau nach einer
vierjährigen Projektphase (2018–2022) den Arbeitsbereich «Frühe Kindheit» dauerhaft etabliert.
Ergänzend dazu wurde der Fachbereich «Kinderförderung» eingeführt. Ein wichtiger
Meilenstein des letzten Aktionsplans war die Einführung der Familienzentren, die als leicht
zugängliche Anlaufstellen in den Quartieren dienen und inzwischen fest in der sozialen
Grundversorgung der Stadt Aarau verankert sind. Das 2021 im Rahmen des Projekts eröffnete
Familienzentrum Aarau Nord wurde verstetigt, und im Sommer 2023 wurde ein weiteres
Familienzentrum im Stadtteil Telli eröffnet. Dort werden vielfältige Angebote bereitgestellt, die von der
Bevölkerung rege genutzt werden. Ein weiterer Erfolg des Engagements in den vergangenen Jahren
ist die verbesserte bereichsübergreifende Zusammenarbeit hinsichtlich der Kinderfreundlichkeit.
Kinder- und Jugendthemen werden in den verschiedenen Bereichen priorisiert und die Perspektive
der Kinder und Jugendlichen wird zunehmend eigeninitiativ in diverse Planungen und Projekte
miteinbezogen. Neuer Aktionsplan umfasst 46 Massnahmen Der aktuelle,
zweite Aktionsplan mit Laufzeit 2025-28 legt den Fokus unter anderem auf eine verstärkte
Partizipation und den verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen. Hierfür wurden
verschiedene Massnahmen definiert, darunter: Mit dem verabschiedeten Aktionsplan spannt
die Stadt Aarau einen durchgehenden Bogen von der Schwangerschaft bis zur Volljährigkeit und
unterstreicht ihren politischen Willen, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu
berücksichtigen und sie aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden. Neben Aarau tragen
sieben weitere Gemeinden im Kanton Aargau das UNICEF-Prozesslabel «Kinderfreundliche
Gemeinde»: Baden, Freienwil, Magden, Muhen, Zurzach, Wettingen und Zofingen. Der Kanton
unterstützt und ermutigt die Gemeinden aktiv, sich am Zertifizierungsprozess für «Kinderfreundliche
Gemeinden» zu beteiligen. Kontakte für Medien:
UNICEF Schweiz
und Liechtenstein
Medienstelle
Jürg Keim
044 317 22 41