Insgesamt decken die teilnehmenden EVU rund 44% des Schweizer Stromabsatzes, 61% des Gasabsatzes und rund 46% des Wärmeverbrauchs ab. Bei 56 der 111 EVU handelt es sich um Querverbundunternehmen, die in zwei oder drei Sparten tätig sind. 92 EVU stammen aus der Deutschschweiz, aus der Westschweiz haben sich 14 EVU an der Studie beteiligt, aus dem Tessin 5 EVU. Die Teilnahme am Benchmarking ist freiwillig. Die teilnehmenden EVU können ihre Ergebnisse auf Wunsch anonym darstellen lassen.
Strom: 65 der 97 teilnehmenden Stromlieferanten beliefern ihre Kundschaft heute schon zu 80-100% mit erneuerbarer Elektrizität.
Wärme: Bei der Wärme beträgt der erneuerbare Anteil am Gesamtwärmeabsatz rund 80%. Potenzial gibt es noch bei der Spitzenlastdeckung. Sie erfolgt vielfach noch über fossile Energien.
Gas: Im Bereich Gas sind die EVU deutlich weniger weit. Beim Gas liegt der Anteil an erneuerbarem Gas im Liefermix erst bei knapp 10%. Dieser Rückstand beim Gas dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass für einen Ersatz des gesamten Gasabsatzes nicht genügend Biogas oder anderes erneuerbares Gas zur Verfügung steht. Von den 109 Gasversorgungen in der Schweiz haben sich 44 am EVU- Benchmarking beteiligt.
Künftige Herausforderungen: Das neue Energiegesetz legt fest, dass der Stromverbrauch bis ins Jahr 2035 um 2 TWh gesenkt werden soll. Die EVU spielen dabei eine zentrale Rolle: EVU mit einem Stromabsatz von 10 GWh pro Jahr oder mehr haben neu Zielvorgaben für die Energieeffizienz einzuhalten, die sie über die Umsetzung von Massnahmen bei ihren Endverbraucherinnen und Endverbrauchern erreichen sollen. Ein konkretes quantitatives Stromeinsparziel haben sich 44 EVU von 97 EVU gesetzt. Das Benchmarking hat in den letzten Jahren mit diversen Webinars, Veranstaltungen und Informationsgrundlagen einen wichtigen Beitrag zum Wissenstransfer geleistet.
Eine grosse Herausforderung für die EVU ist die Digitalisierung. Das Thema betrifft alle Unternehmensbereiche; es geht um die Vernetzung zwischen Erzeugung, Netz und Speicherung, aber auch um die digitale Anbindung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Von den mittleren und grossen EVU verfügen praktisch alle über eine Strategie und/ oder entsprechende Ziele. Bei den kleinen EVU hingegen haben 24% noch keine Digitalisierungsstrategie.
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